1.5 Woher kommen die Kinder der GK-Gruppe?

Über folgende Punkte sollten Sie sich bei der Einladung von Kindern in die Gruppe Gedanken gemacht haben:

Persönlichkeiten der Geschwister Die Kinder sollten selbstmotiviert in die Gruppen kommen und nicht von ihren Eltern oder anderen Personen dazu genötigt werden. Bei der  Zusammensetzung sollten Sie die gesamte Gruppe im Blick haben und ob jedes Kind einzeln unterstützt werden kann. Starke Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern können dazu führen, dass sie sich nicht in den Gruppenbildungsprozess einfügen können und die anderen Kinder stören. Sie profitieren möglicherweise mehr von einem individuellen Angebot.

Ebenso sollte überdacht werden, ob ein Kind mit einer eigenen  Einschränkung in die Gruppe aufgenommen wird. Wenn die besonderen Bedürfnisse dieses Kindes für die anderen Kinder offensichtlich sind,  kann es ggf. die teilnehmenden Geschwister hemmen, offen die eigenen Themen anzusprechen. Einschränkungen wie z. B. Lese- Rechtschreibschwäche oder Asthma o. ä. haben dabei meist keine Auswirkungen auf die Gruppe.

Geschwister aus einer Familie sind oftmals  besser in unterschiedlichen Gruppen aufgehoben, da sie so nicht mitbekommen, was das andere Kind über Abläufe zu Hause erzählt und sich  offener beteiligen können.

Art der Behinderung/Einschränkung Soll die GK-Gruppe für alle offen sein oder nur für Geschwister von Kindern mit einer bestimmten Behinderung/Einschränkung (z. B. Down- Syndrom, Multiple Sklerose o. ä.) ?

In Gruppen in England wurden die Erfahrungen gemacht, dass besonders Kinder aus Familien mit Kindern mit Autismus oder Kindern mit  lebensverkürzenden Krankheiten in eigenen Gruppen besser die für sie wichtigen Themen ansprechen können.

Stellen Sie sicher, dass die Unterschiede in der Behinderung nicht dazu führen, dass das Geschwister sich anders fühlt als die anderen  Gruppenmitglieder. Körperliche Behinderungen oder Verhaltensauffälligkeiten können zu sehr unterschiedlichen Problemen und Gefühlen bei  Geschwistern hervorrufen. Andererseits können hinsichtlich der Beeinträchtigungen der Geschwister gemischte Gruppen auch einen neuen  Blick auf die Behinderung der eigenen Brüder und Schwestern ermöglichen.

Woher kommen die Geschwister in der Gruppe? Wie und wo  möchten Sie die Kinder für Ihre Gruppe ansprechen? Kommen Sie aus der Organisation, für die Sie arbeiten, oder von Fachkollegen,  Selbsthilfegruppen oder melden sich die Geschwister bzw. deren Familien direkt bei Ihnen? Wie werden die Plätze vergeben? Nach Bedarf oder darf jedes Kind, das sich anmeldet, auch kommen? Wenn die Plätze nach Bedarf vergeben werden, nach welchen Kriterien  wählen Sie aus?

Öffentlichkeitsarbeit/ Wie machen Sie Ihre Gruppe bekannt?

  • Ein einfacher Flyer, der über Schulen, Elternvereine oder Fachpersonal in Einrichtungen der Behindertenhilfe oder Kinder- und Jugendhilfe  verteilt werden kann.
  • Interner Mailverteiler für Fachpersonal und Kollegen.
  • Anschreiben an einzelne Fachgruppen wie Schulbegleiter, Sozialarbeiter, Lehrer, Klinikpersonal, Therapeuten usw.
  • Es kann zielführend sein, unterschiedliche Einladungen für Geschwister, Eltern und Fachpersonal zu schreiben.
  • Es kann sinnvoll sein, eine Informationsveranstaltung durchzuführen, um den Geschwistern eine Idee zu vermitteln, was in der Gruppe geschehen soll.
  • Es kann sinnvoll sein, Einrichtungen im Umkreis anzusprechen und in einem runden Tisch eine Gruppe aufzubauen.
  • Es kann helfen, die lokale oder kommunale Presse oder Kirchengemeinden anzusprechen.

Woher kommen die Kinder der GK-Gruppe?