1.20 Die Art der Gruppe

Laut Befragungen verschiedener Gruppen wünschen sich Geschwister folgende Punkte für die Gruppenarbeit:

  • professionelle Gruppenleiter
  • altersgerechte Aktivitäten
  • feste und regelmäßige Zeiten für die Treffen
  • Aktionswochenenden
  • Zeit, in der ihnen zugehört wird, entweder eins zu eins mit dem Gruppenleiter oder in Diskussionsgruppen

Wöchentliche/ regelmäßige Gruppentreffen: Gruppentreffen können wöchentlich nach der Schule oder am Wochenende für ca. 2 Stunden und mit einer festgelegten Wochenzahl stattfinden. Beachten Sie, dass der Zeitpunkt in den Tagesablauf der Familien passen muss. Dies kann je nach Alter der Kinder variieren. Für jüngere Kinder ist es oftmals einfacher, einen festen Nachmittagstermin zu haben. Jugendliche sind häufig zu lange in der Schule, um einen weiteren regelmäßigen Termin während der Woche wahrnehmen zu können/wollen. Manchmal gibt es die Möglichkeit, die GK-Gruppe in die Nachmittagsbetreuung der Schule einzubinden.

Einmalige Gruppe, Ein-Tages-Veranstaltungen: Einmalige Gruppen können ebenfalls sehr hilfreich für die Geschwister sein. Dies kann je nach Situation eine einmalige Gelegenheit sein, als Individuum separat von der Familie und den Erwachsenen wahrgenommen zu werden. Wichtig ist, gegenüber den Familien und Geschwistern festzuhalten, dass der Tag eine einmalige Veranstaltung ist.

Seien Sie sich ganz klar über die Ziele der Gruppe, da die Aktivitäten sich danach richten sollten.

Bevorzugte Ziele sollten sein:

  • andere Geschwisterkinder treffen
  • Informationen über einzelne Krankheitsbilder/Behinderungen erhalten
  • über das Familienleben sprechen
  • Spaß haben!

Erlauben Sie bei dieser Art der Gruppe eine Mittagspause und Pausen mit Snacks am Vormittag und Nachmittag.

  • Namensspiele und Spaßspiele sind hierbei unabdingbar. Aktivitäten zur Diskussion könnten z. B. die Aktivität „Der Leserbrief“ / 4.3.1 sein, da sie eine Einleitung dazu sind, Hilfsmechanismen für schwierige Zeiten zu diskutieren.
  • Kindgerechtes Material sollte unter Einbezug von Informationen aus den Gesprächen mit den Familien vorbereitet werden.
  • Feedback der Kinder und Familien sollte eingeholt werden – dies nützt zukünftigen Gruppen und wird eventuell von Geldgebern eingefordert.
  • Weitere Finanzierung: Warum nicht ein Bastelangebot organisieren, mit dem Ziel, den Bedarf der Geschwister zu ermitteln und damit zukünftige Geldgeber zu konfrontieren?

Workshops: Dies sind einmalige Treffen mit einem besonderen Thema. Sie sind insbesondere für Kinder geeignet, die bereits an anderen Gruppen teilgenommen haben. Dies könnte ein Treffen einer ehemaligen Gruppe sein oder aber mit Teilnehmern bereits durchgeführter Gruppen. Einige Ideen für Themen sind z. B. Erste Hilfe, Anti-Mobbing, Umgang mit Gefühlen usw.

Treffen einer ehemaligen Gruppe: Wenn die Gruppe beendet ist, ist es wichtig, dass die Kinder in Kontakt bleiben können. Das Ziel dieser Ehemaligen- Treffen ist die Erneuerung alter Freundschaften sowie die Erweiterung des Freundeskreises der Kinder. Sie sollen bei der Weiterentwicklung von Handlungsstrategien unterstützt werden. Die Treffen ermöglichen den Betreuern auch, gegenwärtige Bedürfnisse festzustellen und darauf zu reagieren.

Die Ehemaligentreffen können je nach Gruppe verschiedene Formate haben. Für manche Gruppen funktioniert ein Ablauf wie ein Standard-Gruppentreff en, da dieses den Kindern vertraut ist und so einfacher in die Diskussion übergegangen werden kann. Für andere Gruppen funktionieren eine Feier, ein Workshop oder auch Ausflüge besser.

Soziales Miteinander: Während die meisten Gruppensitzungen Struktur benötigen, um eine Diskussion über Gefühle und Situationen anzuregen, gibt es auch den Bedarf nach Gruppentreffen, die nur dem sozialen Austausch dienen.
Diese Gruppentreffen haben folgende Ziele:

  • Freundschaft unter den Kindern fördern und die Verbundenheit mit der Gruppe stärken sowie
  • den Geschwistern Erfahrungen außerhalb der Familie ermöglichen.

Das Verhältnis von Betreuern und Kindern sollte sorgsam überdacht werden, ebenso wie die Entscheidung, welche Kinder teilnehmen. Um die Sicherheitsvorkehrungen abzuklären, ist es oftmals hilfreich, Veranstaltungsorte zu wählen, die von Schulgruppen genutzt werden. Sie verfügen meist über angemessene Sicherheitsvorkehrungen.

Lassen Sie sich Einverständniserklärungen von den Eltern für die Ausflüge unterschreiben.

Nehmen Sie einen Erste-Hilfe-Kasten mit.

Für Aktivitäten mit höheren Sicherheitserfordernissen stellen Sie sicher, dass der Versicherungsschutz für die Gruppe ausreicht und die Betreuer ausreichend qualifi ziert sind. Es kann hilfreich sein, die Eltern in den Transport zu dem Veranstaltungsort mit einzubeziehen, allerdings fördert der Ausflug im gemeinsamen Minibus oder Bus das Gemeinschaftsgefühl und steigert die Vorfreude.

Regelmäßiges soziales Miteinander: Gemeinsames soziales Miteinander ist wichtig und hilft, den Bedürfnissen der Geschwisterkinder zu begegnen. Es ist aber auch sehr wichtig, dass sie die Gelegenheit erhalten, ihre Bedenken und Gefühle in Ruhe zu diskutieren.