1.3 Das Ziel Ihrer Gruppe

Um den Kurz- und Langzeiterfolg der Gruppe zu messen, sollten Ziele festgelegt werden, die qualitativ und quantitativ messbar sind (siehe auch 5.1 Bewertungskriterien).

Die Ziele Ihrer Gruppe können sich an dem FRAME Rahmenprogramm orientieren. Es unterstützt die Gruppenleiter dabei, den Fokus auf die Zielsetzung der Gruppe nicht zu verlieren.

  • F: Freude, Spaß und Spiel
    Die Geschwister sollen vor allem gerne zu den Gruppen kommen und Spaß haben, da die Angebote ansonsten für die Familien keine Entlastung sind und die Kinder (und Eltern) sie nicht gerne wahrnehmen. Durch den Spiel- und Spaßfaktor können insbesondere schüchterne,  in sich gekehrte Kinder Selbstvertrauen gewinnen, um ebenfalls an anderen Angeboten des „normalen“  gesellschaftlichen Lebens (in Jugendgruppen, im Sportverein, in der Gemeinde usw.) teilzunehmen.
  • R: Realisation der Gemeinschaft / Isolationsabbau
    Die Geschwister erhalten die Möglichkeit, Freundschaften mit anderen Kindern in einer ähnlichen Lebenssituation zu schließen, die auch nach Ende der Gruppe anhalten können. Sie erkennen, dass sie in ihrer besonderen Situation als Bruder oder Schwester eines Kindes mit besonderen Bedürfnissen nicht allein sind.
  • A: Anerkennung von Gefühlen / Gefühlswahrnehmung
    Die Geschwister reden zuhause mehr über ihre Erfahrungen und Gefühle. Sie ändern ihr Verhalten den Eltern gegenüber und werden ermutigt, schwierige Themen anzusprechen und nach Hilfe zu fragen.
  • M: Mechanismen zur Selbststärkung / Selbstwirksamkeit
    Die Kinder lernen, ihre eigenen Ressourcen besser zu nutzen, um mit schwierigen, unvorhersehbaren Situationen angemessener umgehen zu können. Sie lernen, Hilfsangebote zu erkennen und werden in ihrem Selbstvertrauen gestärkt. Sie nehmen schwierige Situationen besser wahr und werden ermutigt, um Hilfe zu bitten.
  • E: Erfahrungen/Informationsvermittlung über die Krankheit/Behinderung
    Die Geschwister erhalten bei Bedarf altersentsprechende, sachliche Erklärungen zu den Krankheiten oder Behinderungen der erkrankten Kinder. Sie sind so in der Lage, sich anderen Personen gegenüber besser auszudrücken und zeigen im Umgang mit den behinderten oder kranken Geschwistern ein größeres Verständnis für die jeweilige Situation.